Tauche ein in die Welt der Textilien.

Du hast dich schon mal gefragt was die textilen Fachbegriffe Webware, Strickware, Zutaten & Bindungen bedeuten? Dann bist du hier genau richtig für eine kleine Lehreinheit in die Grundbegriffe mit Beispielen.

1. Leinwandbindung (Tabby-Bindung)

Die Leinwandbindung ist die einfachste und häufigste Webart. Hierbei kreuzt sich jeder Schussfaden abwechselnd über und unter jedem Kettfaden.

  • Eigenschaften:

    • Robust und strapazierfähig: Durch die häufigen Bindepunkte ist der Stoff sehr widerstandsfähig gegen Reißen und Abrieb.

    • Gleichmäßiges Aussehen: Beide Seiten des Stoffes sehen gleich aus und zeigen eine feine, gleichmäßige Struktur.

    • Beispiele: Batist, Popeline, Canvas, Chiffon, Musselin, Taft und Voile sind Stoffe mit Leinwandbindung.

Webwaren

Du fragst dich vielleicht, was sich hinter dem Begriff "Webware" verbirgt, der in der Welt der Textilien so oft auftaucht. Ganz einfach ausgedrückt: Webwaren sind Stoffe, die durch das Verkreuzen von zwei Faden-Systemen auf einem Webstuhl entstehen. Stell dir vor, horizontale Fäden (der Schussfaden) werden kunstvoll durch vertikale Fäden (der Kettfaden) hindurchgeführt. Dieses Prinzip ist so alt wie die Menschheit und hat uns schon immer mit langlebigen und vielfältigen Materialien versorgt.

Im Gegensatz zu gestrickten Stoffen, die durch das Ineinanderschlingen von Schlaufen entstehen und daher sehr elastisch sind, zeichnen sich Webwaren durch ihre Stabilität und Formbeständigkeit aus. Sie fallen oft fließender, sind weniger dehnbar und bieten eine feste Struktur, die sich hervorragend für präzise Schnitte und elegante Silhouetten eignet. Von feiner Seide über robuste Baumwolle bis hin zu edlem Leinen – die Vielfalt der Webwaren ist grenzenlos und prägt seit jeher die Qualität und den Charakter deiner Kleidung.

Die Magie der Bindung: So entstehen unterschiedliche Stoffe

Die Art und Weise, wie Kett- und Schussfäden miteinander verkreuzt werden, nennt man Bindung. Diese Bindung ist entscheidend für die Eigenschaften, das Aussehen und den Fall eines Stoffes. Es gibt eine Vielzahl an Bindungen, doch drei Grundbindungen sind besonders wichtig und prägen die meisten Webwaren, die du kennst:

Nahaufnahme eines hellen, naturfarbenen Stoffes in Atlasbindung, mit sichtbarem Faltenwurf.

Jede dieser Bindungen verleiht dem Stoff eine eigene Persönlichkeit und beeinflusst maßgeblich, wie sich deine Kleidung anfühlt, fällt und aussieht. Die Bindung ist jedoch unabhängig von der Faser, aus dem die Fäden bestehen.
So kann ein Satin zum Beispiel aus Seide, Baumwolle oder Polyester bestehen, was zusätzlich große unterschiede für den Tragekomfort hat.

Bei studio.HIER wählen wir die Bindung wie auch die zugrundeliegende Faser sorgfältig aus, um die gewünschte Ästhetik und Funktionalität unserer langlebigen und zeitlosen Kleidungsstücke aus Bielefeld zu gewährleisten.

2. Köperbindung (Twill-Bindung)

Bei der Köperbindung verlaufen die Schussfäden über zwei oder mehr Kettfäden und dann unter einem, wodurch die charakteristischen, diagonalen Rippen auf der Oberfläche entstehen.

  • Eigenschaften:

    • Sehr robust und langlebig: Die diagonale Struktur macht den Stoff extrem strapazierfähig.

    • Weniger knitteranfällig: Die Köperbindung ist flexibler als die Leinwandbindung und neigt weniger zum Knittern.

    • Guter Fall: Köperstoffe fallen oft weicher und geschmeidiger als Leinwandstoffe.

    • Einseitig: Eine Seite des Stoffes ist meist stärker strukturiert als die andere.

    • Beispiele: Denim (Jeansstoff), Gabardine (für Hosen & Trenchcoats), Twill.

Nahaufnahme eines schwarzen, festen Stoffes in Köperbindung, mit sichtbarem Faltenwurf.

3. Atlasbindung (Satin-Bindung)

Die Atlasbindung, oft auch als Satinbindung bekannt (obwohl Satin der Stoffname ist, der aus dieser Bindung resultiert), zeichnet sich dadurch aus, dass die Schussfäden über mehrere Kettfäden hinweglaufen und nur selten unter sie eintauchen. Die Bindepunkte sind dabei gleichmäßig verteilt und voneinander isoliert, was sie auf der Oberfläche fast unsichtbar macht.

  • Eigenschaften:

    • Glänzende Oberfläche: Durch die langen, ungebundenen Fäden auf der Oberfläche entsteht ein charakteristischer, edler Glanz.

    • Weicher Fall: Der Stoff ist sehr geschmeidig und fließend.

    • Glatte Haptik: Fühlt sich luxuriös und weich an.

    • Knittert leicht: Aufgrund der langen Fadenabschnitte ist der Stoff anfälliger für Knitter.

    • Empfindlich gegenüber Ziehfäden: Die langen Fäden können leichter Fäden ziehen.

    • Beispiele: Satin, Duchesse, Moleskin und Damast.

1. Schusswirkware (Wirkwaren)

Bei der Schusswirkware wird ein einziger Faden horizontal durch die Maschenreihe geführt, um eine Reihe nach der anderen zu bilden. Stell es dir vor wie das klassische Handstricken mit einer Stricknadel.

  • Eigenschaften:

    • Querelastisch: Sehr dehnbar in die Breite, da der Faden horizontal durch alle Maschen einer Reihe läuft.

    • Maschenlaufgefahr: Wenn ein Faden reißt, kann sich die Masche lösen und eine "Laufmasche" bilden (ähnlich wie bei einer Strumpfhose).

    • Vielseitig: Kann für eine breite Palette von Produkten verwendet werden, von feinem Jersey bis zu grobem Strick.

    • Beispiele: Single-Jersey (T-Shirts), Sweatstoff, Rippstrick, Frottee.

Strickwaren

Du kennst das Gefühl von einem weichen Pullover oder einem bequemen T-Shirt, das sich deinem Körper perfekt anpasst? Das sind meistens Strickwaren. Im Gegensatz zu Webwaren, die aus sich kreuzenden Fäden bestehen, entstehen Strickstoffe durch das Ineinanderschlingen einzelner Fäden zu Maschen. Stell es dir wie eine endlose Reihe kleiner Schlaufen vor, die miteinander verbunden sind. Dieses Prinzip kennst du vielleicht vom Handstricken, aber in der industriellen Produktion übernehmen spezielle Strickmaschinen diese Aufgabe.

Was Strickwaren so besonders macht, ist ihre Elastizität und Anpassungsfähigkeit. Durch die Maschenstruktur sind sie deutlich dehnbarer als gewebte Stoffe und bieten dadurch einen unübertroffenen Tragekomfort. Sie schmiegen sich sanft an den Körper an, ohne einzuengen, und behalten dabei dennoch ihre Form. Von feinem Jersey für T-Shirts bis zu grobem Strick für Winterpullover – die Vielfalt der Strickwaren ist enorm und macht sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Garderobe.

Die Masche macht den Unterschied:
Arten und Eigenschaften von Strickwaren

Die Art, wie die Maschen gebildet und miteinander verbunden werden, bestimmt die Struktur, das Aussehen und die Eigenschaften des fertigen Strickstoffs. Es gibt zwei Hauptkategorien von Strickwaren: Kettenwirkware und Schusswirkware.

Nahaufnahme eines hellen, ecrufarbenen Jersey-Stoffes, mit sichtbarem Faltenwurf.

Jede Strickart hat ihre spezifischen Vorteile und ist für unterschiedliche Anwendungen ideal. Ob für bequeme Alltagsmode, elegante Looks oder funktionale Sportkleidung – die Vielseitigkeit von Strickwaren ist beeindruckend.
Bei studio.HIER wählen wir die passende Strickart sorgfältig aus, um dir langlebige, bequeme und zeitlose Kleidungsstücke aus Bielefeld zu bieten, die du lieben wirst.

2. Kettenwirkware (Kettenstrickwaren)

Bei der Kettenwirkware werden für jede Masche im Querschnitt separate Fäden verwendet. Die Fäden laufen dabei vertikal und verschlingen sich miteinander, was den Stoff stabiler macht.

  • Eigenschaften:

    • Längselastisch: Weniger dehnbar in der Breite als Schusswirkware, aber oft stabiler in der Länge.

    • Maschenlaufsicher: Da jede Masche von einem separaten Faden gebildet wird, läuft sie bei Beschädigung nicht so leicht auf.

    • Formstabil: Behält gut seine Form, auch nach längerem Tragen.

    • Feine Strukturen möglich: Ermöglicht komplexere Muster und feinere Gewebe.

    • Beispiele: Trikotstoffe (für Sportbekleidung, Unterwäsche), Spitze, Samt.

Nahaufnahme eines schwarzen Interlock-Stricks, der sein charakteristisches Strickmuster und einen weichen Faltenwurf zeigt

Beispiele für Textil-Zutaten:

Hier sind einige gängige Beispiele für Textil-Zutaten, die in fast jedem Kleidungsstück zu finden sind:

  • Nähgarn: Das ist der Faden, mit dem die einzelnen Stoffteile zusammengenäht werden. Seine Qualität (Reißfestigkeit, Farbechtheit) ist entscheidend für die Haltbarkeit der Nähte. Ohne gutes Garn würde dein Lieblingsstück schnell auseinanderfallen.

  • Knöpfe: Ob aus Holz, Metall, Perlmutt oder recyceltem Kunststoff – Knöpfe dienen nicht nur als Verschluss, sondern sind oft auch ein wichtiges Designelement, das den Look eines Kleidungsstücks prägt.

  • Reißverschlüsse: Sie ermöglichen das schnelle Öffnen und Schließen von Kleidungsstücken und Taschen. Von feinen, unsichtbaren Reißverschlüssen bis zu robusten Metallvarianten gibt es sie in vielen Ausführungen, passend zum jeweiligen Einsatzbereich.

  • Futterstoffe: Diese Stoffe werden innen in Jacken, Mänteln oder Röcken eingenäht. Sie sorgen für Komfort, erleichtern das An- und Ausziehen, verbessern den Fall des Kleidungsstücks und schützen den Oberstoff.

  • Einlagen und Vliese: Diese versteckten Helfer geben bestimmten Bereichen wie Kragen, Manschetten oder Knopfleisten Stabilität und Form. Sie verhindern, dass der Stoff ausleiert oder seine Form verliert.

  • Gummibänder und Kordeln: Sie sind essenziell für verstellbare Bünde (zum Beispiel bei Hosen und Röcken, wie wir sie bei studio.HIER nutzen!), Ärmelbündchen oder Kapuzen und sorgen für eine flexible Passform.

  • Etiketten: Das sind die kleinen Schilder im Nacken oder an der Seitennaht, die dir wichtige Informationen wie die Größe, Materialzusammensetzung und Pflegehinweise geben. Sie sind gesetzlich vorgeschrieben und ein wichtiger Teil der Kommunikation mit dir als Kund:in.

  • Schnallen und Ösen: Diese Metall- oder Kunststoffelemente finden sich oft an Gürteln, Trägern oder als dekorative Akzente.

Und was sind Textil-Zutaten?
- Die kleinen, aber wichtigen Details deiner Kleidung

Wenn wir von Textil-Zutaten sprechen, meinen wir all die kleinen, aber unverzichtbaren Komponenten, die nicht direkt der Hauptstoff deines Kleidungsstücks sind, aber entscheidend für seine Funktion, Passform, Langlebigkeit oder Ästhetik sind. Sie sind wie die Gewürze in einem Gericht – man bemerkt sie vielleicht nicht immer sofort, aber ohne sie wäre das Ergebnis nicht dasselbe.

Diese "Zutaten" sind oft versteckt, spielen aber eine riesige Rolle dabei, wie sich ein Kleidungsstück anfühlt, wie gut es hält und wie es am Ende aussieht.

Seitenansicht von zwei aufeinanderliegenden Rollen Köperband: Die obere Rolle ist naturfarben, die untere schwarz. Im Vordergrund ist ein Stück des Bandes abgerollt.

Bei studio.HIER achten wir bei der Auswahl all dieser Textil-Zutaten genauso auf Qualität und Nachhaltigkeit wie bei unseren Hauptmaterialien. Denn nur wenn jedes Detail stimmt, können wir dir wirklich langlebige und verantwortungsvolle Kleidung bieten.